Wenn ich die Augen schließe, dann höre ich sie. Die Takte der Musik, die mich fesseln und davon tragen. In eine andere Welt. Ich spüre das Kribbeln in meinem Körper, das mich gefangen hält. Ich sehe die Schritte auf der Bühne, die, im seichten Licht der Scheinwerfer getaucht, wie die Morgensonne am Himmel erstrahlt und die sich ohne jeglichen Widerstand mit meinem Innersten vereint. Das bin ich. Ich hebe meine Arme, langsam und bedacht, ich strecke sie gen Himmel, behutsam bewege ich sie, als seien sie Grashalme im Wind. Ohne Widerstand. Dem Leben ergeben. Zwei Schritte nach rechts, einen nach vorn, das Gewicht auf den linken Fuß verlagern. Ich drehe mich im Kreis. Immer und immer wieder drehe ich mich. Bis die Welt um mich herum verschwimmt. Und zu einem Ganzen wird. Bis sie mich vereint. Jetzt bin ich ich. Jetzt bin ich das, was ich immer sein wollte. Ich.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann spüre ich sie. Ich spüre die Liebe zu mir selbst.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich sie. Die Nuancen der Farben, die mich anziehen und in Fesseln legen. Die mich entführen. Ich spüre die Energie in meinem Herzen, die meine Sinne verwirrt. Ich sehe die Striche auf dem Blatt Papier, die, im Schein der Beleuchtung, wie das glühende Abendrot am Horizont erstrahlt und die sich hoffnungslos mit meiner Seele verbindet. Das bin ich. Ich führe meine Hände, mit willenloser Begierde, lasse sie los, damit sie schweben. Ohne Halt. Der Wahrheit Untertan. Ich male, wie es mir beliebt, voranstrebend, als gäbe es kein Ende. Ich taumel. Immer und immer wieder taumele ich. Bis die Welt um mich herum verschwimmt. Und zu einem Ganzen wird. Bis sie mich vereint. Jetzt bin ich ich. Jetzt bin ich das, was ich immer sein wollte.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann spüre ich sie. Ich spüre die Liebe zu mir selbst.

Wenn ich die Augen schließe, dann spüre ich sie. Die Vielfältigkeit der Worte, die mich zähmen und mein Herz gewinnen. Die mich berühren. Ich spüre das Gefühl der Einheit in meinem Geist, die mich aufhorchen lässt. Ich sehe die Buchstaben auf dem Bildschirm, die, im Schein der Technik, wie die Sommersonne glühen und die Dunkelheit in meinem Herzen erhellen. Das bin ich. Ich gebe meine Finger frei, lasse sie fliegen, als könnten nur sie die Wahrheit beschreiben. Ohne Wiederkehr. Das Innerste freilegend. Ich schreibe, wie es mir geht, willenlos, als gäbe es kein Entkommen. Ich schreibe. Immer und immer wieder schreibe ich. Bis die Welt um mich herum verschwimmt. Und zu einem Ganzen wird. Bis sie mich vereint. Jetzt bin ich ich. Jetzt bin ich das, was ich immer sein wollte.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann spüre ich sie. Ich spüre die Liebe zu mir selbst.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann fühle ich sie. Die Menschen, die mir etwas bedeuten und in meinem Herzen sind. Die mich ergreifen. Ich fühle die Notwendigkeit in meinem Herzen, die mich aufrüttelt. Ich sehe die Leute vor meinem inneren Auge, die, im Lichtstrahl der Welt, wie das lebensnotwendige Tageslicht erglimmen und mein Leben lebenswert machen. Das bin ich. Ich lasse meine Gedanken frei, lasse sie schweben, als könnten nur sie mein Herz erfüllen. Für immer. Das Wir verbindend. Ich fühle, wie es mir gelingt, es zu tun, es zu mögen; so soll es sein, so wird es sein. Ich fühle. Immer und immer wieder fühle ich es. Bis die Welt um mich herum verschwimmt. Und zu einem Ganzen wird. Bis sie mich vereint. Jetzt bin ich ich. Jetzt bin ich das, was ich immer sein wollte.

 

Wenn ich die Augen schließe, dann spüre ich sie. Ich spüre die Liebe zu mir selbst.

 

Und zu meinem Leben.